Neuigkeiten 18.11.2023

Schweben über der Wupper – Wandern entlang der Gelpe

Die GEW-Betriebsgruppe des Berufskollegs Dinslaken berichtet von einer gemeinsamen Fahrt nach Wuppertal

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In diesem Jahr erfolgte die Anreise mit Bahn und Fahrgemeinschaften getrennt, so dass wir auch zeitversetzt an unserem Hotel in Wuppertal eintrafen. Dort wurden wir (die erste Kleingruppe) sehr persönlich aufgenommen und sofort mit dem Konzept des sehr individuellen, kleinen Hotels vertraut gemacht, wodurch wir uns direkt „wie zu Hause“ fühlten.
Durch die Lage „an der Hardt“ bot sich dann direkt ein  erster Spaziergang an, um die nähere Umgebung zu erkunden. Sofort fielen uns die tollen Häuser an steilen Straßen auf, die vom (früheren) Wohlstand Wuppertals zeugen (dem „industriellen Zentrums des Bergischen Landes“).
Unser Weg führt uns bergan und treppauf direkt zur nahegelegenen bekannten Kirchlichen Hochschule Wuppertal und von dort weiter durch die Parkanlage Hardt, vorbei am Bismarkturm zum „Botanischen Garten Wuppertal“. Da sich jetzt der Rest der Reisegruppe „meldet“ verschieben wir einen vertiefenden Besuch auf später.
Am Abend folgt dann endlich das eigentliche Wuppertal-Highlight und von allen schon voller Aufregung erwartet: An der Haltestelle „Völklinger Strasse“ besteigen wir die Schwebebahn und fahren ins bekannte „Luisenviertel“. Leider ist die Fahrt schon nach 5 Stationen beendet, aber es ist schon toll über der Wupper dahinzuschweben. Das Luisenviertel ist das „Szeneviertel“ der Stadt (eigentlich aber nur eine „Szenestraße“), aber wir finden eine nettes Restaurant und später Lokal – so nett, dass sich die Rückreise so sehr verzögert, dass wir das Betriebsende der Schwebebahn verpasst haben. Wir lernen: Der Fußweg entlang der Wupper ist weniger charmant als das „Schweben mit der Bahn“.
Der Samstag beginnt wie bei jeder Fahrt, aber diesmal umso mehr mit einem gesprächsreichen, anregenden Frühstück in netter Atmosphäre (wie beim Einchecken versprochen).
Trotz der gestrigen Wanderungen ist für heute eine weitere geplant: Treffpunkt ist ein Wanderparkplatz im Gelpetal im Südosten der Stadt zwischen Wuppertal und Solingen.
Der Wanderführer bewirbt die Route „durch das historische Gelpetal“ mit der Überschrift: „Auf den Spuren der Schmiede und Schleifer“. Aber zunächst gilt es diese Spuren zu finden bzw. den richtigen Weg. Wir erkennen schnell, dass man sehr genau gucken muss auf mögliche Wegmarkierungen und wo diese fehlen, hilft oft ein nettes Gespräch mit der einheimischen Bevölkerung. So sprechen wir viele Menschen und finden am Ende auch verschiedene Zeugnisse früher Eisenverarbeitung vom Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert. Es gibt diverse vom Wasser angetrieben Hämmer und Schleifkotten, in denen hier zwischen Wuppertal und Solingen Werkzeuge und Klingen geschmiedet wurden (für die Solingen ja immer noch berühmt ist). Am Ende finden wir auch den Wanderparkplatz wieder.
Nach der ereignisreichen Wanderung werden wir bei der Rückfahrt wegen einer polizeieskortierten Demonstration umgeleitet. Wir erreichen unser Hotel und nutzen sofort die Gelegenheit und staunen mit den Einheimischen über die von Demonstranten verlassene aber immer noch gesperrte Bundesstraße – manche scheinen diese noch nie ohne Autos gesehen bzw. betreten zu haben.
Natürlich fahren wir auch nochmal mit der Schwebebahn  bis zur Endhaltestelle in Oberbarmen und zurück – während die Bahn wendet, müssen wir aber aussteigen, das Gleis wechseln um danach die gleiche Bahn wieder zu besteigen. Eine tolle Möglichkeit die sehr unterschiedlichen Stadtteile Wuppertals und verschiedene architektonische Highlights  von oben zu besichtigen Zu denen zählen allein schon die vielen Stationen der Schwebebahn. Diese ist natürlich das Wahrzeichen der Stadt – sie verbindet seit ihrer Eröffnung 1901 die verschiedenen Stadtteile Wuppertals (von Vohwinkel bis Oberbarmen) und steht seit 1997 unter Denkmalschutz.
Am Sonntag nach dem Frühstück beschließen wir noch einmal den Botanischen Garten auf der Hardt aufzusuchen. Es ist ein kurzer, angenehmer Fußweg vom Hotel bei herrlichem Wetter. Und der Botanische Garten hat viel zu bieten: zunächst einen tollen Ausblick von dem direkt am Eingang stehenden Elisenturm (von 1838; 21,40 m hoch), der gegen eine freiwillige Spende umsonst bestiegen werden darf.
In „hügeliger Lage eingebettet in die Parkanlage Hardt“ finden sich dann verschiedenste Pflanzenarten, Bäume  kleine Teiche mit Wasserpflanzen. Die Homepage nennt „ 4000 Pflanzenarten darunter 400 geschützte Arten verschiedener Gattungen…“. Einige aus der Gruppe lockt es noch in die Sonderausstellung seltener Schmetterlinge, während andere schon einen Tisch im Café erobern um die vielen botanischen Eindrücke noch einmal kulinarisch zu verarbeiten.
So klingt der Nachmittag gemeinsam aus, bevor es in getrennten Gruppen auf die Rückreise geht.
Alle sind sich einig: Wuppertal ist eine (weitere) Reise wert und schade, dass die Schwebebahn nicht bis Dinslaken fährt.
Stefan Reese
13. November 2023